Voller Vorfreude will man den täglichen Fortschritt seiner Keimlinge / Sämlinge kontrollieren
und dann das:
“scheinbar grundlos und buchstäblich über Nacht sind “die Kleinen” einfach umgefallen, sämtliche Rettungsversuche bleiben erfolglos und der Traum von “reicher Ernte” zerplatzt ”
WAS IST PASSIERT?
Bei der Umfallkrankheit handelt es sich um einen Pilzbefall.
Samen während der Keimung als auch junge Pflanzen, die gerade aus der Erde gekommen sind können davon betroffen sein.
Verantwortlich dafür sind Schimmelpilze wie Pythium oder Fusarium, welche z. B. durch laufende Überwässerung aber auch bei zu hoher Luftfeuchtigkeit auftreten.
Ist ein Befall erfolgt, passiert genau das, was bereits der Name verrät, die Pflanze fällt einfach um und stirbt sukzessive ab.
WIE IST DAS PASSIERT?
Befindet sich der Pilz bereits im Medium (hauptsächlich Erde), greift er das Xylem der Pflanze an und unterbricht damit die Wasserzufuhr der Pflanze.
an der Stelle des Befalls wird das Zellgewebe instabil und kann das Gewicht des darüberliegenden Teils der Pflanze nicht mehr halten und fällt einfach um.
In der Regel liegen vom Befall bis zum Absterben der Pflanze nur wenige Stunden.
WER WAR DAS?
Verantwortlich ist in den meisten Fällen der parasitäre Pilz Pythium.
Auch Fusarium und Bortrytis können die Umfallkrankheit auzslösen.
WAS KANN DIE URSACHE SEIN?
- Hauptursache Überwässerung
- Staunässe (immer für einen Ablauf überflüssigen Gießwassers sorgen)
- Luftfeuchtigkeit zu hoch
- Luftzirkulation nicht ausreichend
- zu viele Pflanzen auf zu kleinem Raum
- kontaminierte Samen, oder Erde
DIAGNOSE
Winzig kleine, weiße Punkte, in Verbindung mit einer Verfärbung des Stängels (gelblich, bräunlich, rötlich) treten zuerst auf, werden aber, genauso wie eine Schwächung des Stängels selten erkannt, und meines Erachtens kaum relevant, da zwischen dem Auftreten der Symptome bis zum Tod der Pflanze meist nur wenige Stunden vergehen.
An den Wurzeln ist vom Befall nichts zu erkennen:
GEGENMASSNAHMEN
- KEINE , denn ist der Befall erfolgt, bleibt kaum Zeit dafür,
einzig die weitere Verbreitung kann mit einer 3%-igen Peroxidlösung (ca. 1ml rund um den Sämling auf die Erde tropfen tötet den Pilz ab) verhindert werden. - Befallene Pflanze sofort aus der unmittelbaren Umgebung Ihrer Schwestern entfernen und NICHT IM KOMPOST sondern besser im Hausmüll entsorgen um eine weitere Verbreitumg zu verhindern.
MYTHOS rH (relative Luftfeuchtigkeit)
- sehr oft liest/hört man: “in der Keimlings- Sämlingsphase kann die Luftfeuchtigkeit nicht hoch genug sein.”
Richtig in dieser Phase ist jedoch: Temperatur 23 - 26°C ; rH 40 bis 60% und für ausreichend Luftzirkulation sorgen, sowie Staunässe vermeiden - erst in der Wachstumsphase vertragen die Mädels Temperaturen zw. 20° und 30°C sowie Luftfeuchtigkeit bis 70%.
(Aber Achtung: ein Pilzbefall bei Schäden an Stamm und Ästen kann in dieser Phase ebenfalls noch erfolgen.)
FAZIT
Zusätzlich zu den oben genannten Ursachen,
die man tunlichst vermeiden sollte,
sind natürlich auch Hygienemaßnahmen für einen Erfolg nicht unerheblich.
Desinfektionsmittel für Hände, Flächen und Werkzeuge sollten im Growroom genauso selbstverständlich sein, wie Düngemaßnahmen und die Auswahl der richtigen Beleuchtung.
Auch eine Eintragung von “Aussen” sollte bei Indoor Pflanzungen nach Möglichkeit vermieden werden.
Dies kann durch Schuhe, Kleidung und fehlendem Filter bei der Zuluft erfolgen, bitte nicht vergessen!
Möget Ihr von dieser Pest verschont bleiben!!!
Viel Erfolg